AG Katastrophenhilfe

Die AG Katastrophenhilfe verbindet Neues und Bewährtes in ihrer Arbeit.

Die Katastrophenhilfe hatte in der Nationalen Volksarmee eine lange Tradition. Nicht immer war die Hilfe so spektakulär wie im Katastrophenwinter 1978/79 im Norden des Landes, aber auch "normale" Hilfe in der Braunkohle oder bei der Deutschen Reichsbahn halfen, die Auswirkungen von Extremwetterlagen zu lindern bzw. den Menschen in extremen Situationen zu helfen.

Mit der Auflösung der Nationalen Volksarmee sind extreme Wetterlagen, Flutkatastrophen oder zivile Unglücke nicht zeitgleich verschwunden. Im Gegenteil!

Die dramatische Veränderung unseres Klimas führt zu einem Anstieg des Auftretens von Extremwettersituationen. Hier ist schnelle, humanitäre Hilfe gefragt.

Dieser Aufgabe möchte sich die AG Katastrophenhilfe stellen.

Checkliste Zivilschutz für Haushalte

Checkliste Zivilschutz für Haushalte

Vorbereitung der Wohnung

  • Verdunklung aller Fenster vorbereiten
  • Schutz der Fenster durch Panzertape, Verschalungen mit Holz oder Spanplatten gegen Druck und Lichtblitz oder mit Farbe/Kalk gegen Lichtstrahlung
  • Holz- und Polstermöbel an die Außenwände und/oder zwischen die Fenster stellen (Gefahr der Entflammbarkeit)
  • Abnahme von leicht entflammbaren Gardinen und Vorhängen
  • Entfernung brennbarer Flüssigkeiten
  • Abdichtung der Wohnung mit Panzertape oder Dichtstoffen wie Silikon und Acryl
  • Schutz von Lebensmitteln durch Einlagerung in dicht schließenden Gefäßen
  • Füllen aller verfügbaren größeren Gefäße mit Wasser, einschließlich der Badewanne
  • Staubdichtes Abdecken der Wassergefäße
  • Beräumung des Dachbodens und Streichen der Balken mit Kalkmilch, Zementschlamm oder Lehmschlamm zur Verringerung der Entflammbarkeit

Schutzräume

  • Auswahl geeigneter Schutzräume in Kellern oder im Souterrain mit Stahlbetondecke
  • Größe: 4 Kubikmeter Luft pro Person
  • Vorhalten von Stützmaterial zur Sicherung der Decke (Balken, Gerüstmaterial)
  • Bereitstellung von Dichtmaterial (Panzertape, Silikon, Acryl oder andere Materialien) zum Versiegeln von Fenstern und Türen
  • Schutz von Kellerfenstern mittels Holzbohlen, Metall- oder Spanplatten
  • Strahlenschutz durch Aufschütten von Erde an den Außenwänden des Gebäudes
  • Vorbereitung von Notausstiegen (Fenster mit massivem Sturz, mögliche Mauerdurchbrüche in Nachbarkeller)
  • Bereithalten von Werkzeugen zur Selbstbefreiung (Schaufeln, Spitzhacken, Vorschlaghämmer, Meißel, Brechstangen)
  • Bereithaltung von Taschenlampen, Campinglampen (inklusive Ersatzbatterien), Kerzen, Feuerzeugen und Streichhölzern
  • Brandschutz (Feuerlöscher, Wasser, Löschsand, Feuerklatschen)
  • Einrichtung von Not-WC’s (Behelfstoiletten, Campingtoiletten einschließlich der Zusatzstoffe)
  • Bevorratung von Sanitätsmaterial für die erste medizinische Hilfe (etwa Sani-Sortiment für PKW, Desinfektionsmittel)
  • Bereitstellen von Wasservorräten (4-6 Liter pro Person und Tag), im Schutzraum 2 Liter pro Person und Tag für eine Dauer von 5-7 Tagen
  • Einlagerung von haltbaren Nahrungsmittel für 10 bis 14 Tage
  • Bereitstellung von Sitz- und Liegemöglichkeiten (Feldbetten, Matratzen, Campingmöbel)

Nahrungsmittelbevorratung

  • Einlagerung von längere Zeit haltbaren, gut verpackten Nahrungsmitteln mit hohem Nährwert (Konserven, Mehl, Reis, Teigwaren, Öl und Fett, Zucker, Salz, Gewürze) für ca. zwei Wochen
  • Es ist mit Stromausfällen zu rechnen, daher sind Vorräte in Kühlschränken und Gefriertruhen nur bedingt geeignet.
  • Bereithaltung von Reserve-Küchenutensilien (Töpfe, Pfannen usw.)
  • Vorbereitung von Kochstellen im Freien (Camping-Kocher, Grill, Feuerschale, Material für Einrichtung einfacher Feuerstellen)
  • Bei Bedarf Bereitstellung von Kindernahrung

Sonstige technische Vorbereitung

  • Bereitstellung kleiner Notstromaggregate zum Betrieb von Lampen, zum Aufladen von Batterien, mobilen IT-Geräten und zum Betrieb von Maschinen (Sägen, Bohrmaschinen, Bohrhämmern usw.)
  • Anlage oder Reaktivierung von Brunnen mit elektrischen und/oder Handpumpen, Schutz vor Kontamination
  • Bereitstellung von Kanistern für die Trinkwasserbevorratung
  • Bereitstellung von Propangasvorräten zum Betrieb von Campingkochern und Lampen
  • Vorbereitung oder Reaktivierung alternativer Heizmöglichkeiten in Häusern und Wohnungen (Kamine, Öfen), Bevorratung von Heizmaterial
  • Vorbereitung alternativer Unterbringungsmöglichkeiten bei Zerstörung der Wohnung (Zelte, Wohnmobile, Wohnwagen, Lauben) und entsprechende Notausstattung
  • Bei Bedarf Bevorratung wichtiger KFZ-Ersatzteile zur Sicherung der Mobilität
  • Anlage von Treibstoffvorräten für KFZ und Notstromgeräte
  • Bereithalten von Fahrrädern, Werkzeugen und Ersatzteilen (Luftpumpen, Flickzeug, Ersatzschläuche) zur Sicherung einer minimalen Mobilität bei Ausfall anderer Verkehrsmittel

Persönliche Vorbereitung

  • Bereitstellung robuster Bekleidung und festen Schuhwerks, fester Handschuhe, Atemschutzmasken für die Familie
  • Zusammenstellen persönlichen Handgepäcks (v.a. Rucksäcke, feste Reisetaschen), das Gepäck sollte die freie Benutzung der Hände ermöglichen und namentlich gekennzeichnet sein
  • Ein zweiter Satz des persönlichen Handgepäcks sollte außerhalb des Schutzraumes bereitgestellt werden.
  • Essbesteck/Plastikgeschirr/Kochgeschirr
  • Feuerzeug/Streichhölzer, Kerzen
  • Unterwäsche
  • Persönliche Medikamente
  • Material zur ersten medizinischen Hilfe
  • Schlafsack
  • Taschenmesser
  • Taschenlampe (inklusive Ersatzbatterien)
  • Radio und Mobiltelefon inklusive Batterien und Adapterkabel
  • Waschzeug und Handtücher
  • Gegenstände des persönlichen Bedarfs
  • Persönliche Dokumente
  • Bargeld (wenn Geldautomaten der Banken ausfallen)
  • Eventuell Spielzeug für Kinder

Handlungsablauf bei Alarm

  • Warnsignale beachten, IT-Geräte, Radio und TV nutzen
  • Fenster schließen
  • Gas, Wasser, Strom abstellen
  • Zimmertüren nur einklinken, nicht abschließen
  • Schutzmittel und Handgepäck fassen
  • Schutzraum aufsuchen
  • Schutzraum abdichten
  • Sperren der Haupthähne (Wasser, Gas)
  • E-Sicherungen abschalten

Verhalten im Schutzraum

  • Ruhig und diszipliniert bleiben, Panik vermeiden
  • Nicht rauchen, keine Kerzen anzünden,
  • nicht unnötig herumlaufen
  • Einschränkung des Sauerstoffverbrauchs
  • Verlassen des Schutzraumes erst nach Entwarnung, bei Gefahr der Kontamination mit Kampfstoffen oder radioaktivem Staub erst nach 10 Stunden vorsichtiges Öffnen der Luftzufuhr
  • Türen nicht ruckartig öffnen (Gefahr von Stichflammen bei Bränden durch plötzliche Sauerstoffzufuhr)
  • Verqualmte Räume kriechend und gebückt durchqueren
  • Bei Bränden feuchte Decken überwerfen und Raum verlassen
  • Nur noch verpackte Lebensmittel essen

von Redaktion (Kommentare: 0)

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